2017 das leben in den containern der flüchtlinge deutschland
Ende Februar dieses Jahres: Dorothee und Tassilo von Heydebrandt beziehen Betten mit bunten Laken und legen gespendete Handtücher aus. In einer gerade erst aufgebauten Containerunterkunft in Geretsried südlich von München werden in zwei Tagen die ersten Flüchtlinge erwartet. Ein Stockbett, zwei kleine Schränke, zwei Stühle, ein Beistelltisch und ein Fernseher - so sieht ein kleines Zimmer von etwa 13 Quadratmetern für zwei Personen aus. Die beiden Helfer, ein Rentnerehepaar, versuchen, die kahlen Zimmer etwas wohnlicher zu gestalten: Tischlampen werden aufgestellt, Teppiche ausgebreitet und Spielzeug verteilt, alles Spenden von Geretsrieder Familien. Die von Heydebrandts gehören zu einem ehrenamtlichen Kreis von etwa 40 Personen. Alles Geretsrieder, die den Asylbewerbern helfen möchten, damit die sich wohlfühlen:. Und dann dachten wir: Wenn es schon so nah bei uns ist, dann müssen wir unbedingt mithelfen, ist ja klar, damit es mit der Integration besser klappt. Insgesamt 75 Flüchtlinge sollen in die grauen Container einziehen.
2017: Das Leben in den Flüchtlingscontainern in Deutschland
Die Öffnung der neuen Container kommt rechtzeitig. Denn bis April laufen Kontingente für Hotelzimmer aus, in denen die Stadt zurzeit Menschen beherbergt. Als eine Art Notsituation beschreibt Sozialbürgermeisterin Kaufmann die Unterbringung von schutzsuchenden Menschen in der Stadt. Auch in diesem Jahr erwartet sie, etwa so viele Menschen unterbringen zu müssen wie im vergangenen Jahr. Die Stadt rechnet mit etwa 2. Mit den Containern kann es gelingen, keine weiteren Notunterkünfte aufzubauen", so Kaufmann. Für maximal 24 Monate dürfen die Geflüchteten laut Stadtratsbeschluss in den Containern leben. Spätestens dann sollen sie in Wohnungen oder feste Unterkünfte umziehen. Dafür braucht es aber einen neuen Stadtratsbeschluss. In Containern am Sachsenplatz in Dresden-Johannstadt werden 65 geflüchtete Männer unterkommen. Betrieben wird die Unterkunft vom Verein Afropa. Die Migrantenorganisation ist erstmals als Betreiber von Unterkünften aktiv. Viele von unseren Vereinsmitgliedern sind selbst geflüchtet. Das ist eine besondere Perspektive, die wir in die Arbeit an den beiden Standorten einbringen.
| Erfahrungen und Herausforderungen in Flüchtlingscontainern 2017 | Immer mehr Menschen werden weltweit vertrieben und fliehen vor Gewalt, staatlicher Verfolgung, Kriegen oder Diskriminierung. Weitere Fluchtursachen sind Armut, Hunger oder Naturkatastrophen. |
| Deutschland 2017: Die Lebensbedingungen in Flüchtlingscontainern | Ende Februar dieses Jahres: Dorothee und Tassilo von Heydebrandt beziehen Betten mit bunten Laken und legen gespendete Handtücher aus. In einer gerade erst aufgebauten Containerunterkunft in Geretsried südlich von München werden in zwei Tagen die ersten Flüchtlinge erwartet. |
Erfahrungen und Herausforderungen in Flüchtlingscontainern 2017
Die Habseligkeiten von Rauda Alissa und ihren drei Kindern passen in wenige Plastiktüten. Im vergangenen Sommer ist die Mutter mit ihren Kindern aus Syrien nach Hamburg geflüchtet. Zu gefährlich wurde das Leben für sie in Damaskus. Ihr Mann wurde erschossen, auch ihre älteste Tochter fast von einer Kugel getroffen. In Deutschland hofften sie mit ihren Kindern auf ein Leben in Frieden und Sicherheit. Seit mehr als drei Monaten lebt die Familie in der Zentralen Erstunterkunft in Harburg, gemeinsam mit anderen Flüchtlingen. In Damaskus bewohnte die Familie ein Haus, in Hamburg teilen sich die vier einen Container. Eigentlich sollten Flüchtlinge in Erstauffanglagern wie in Harburg maximal drei Monate ausharren, doch noch immer fehlen genügend dauerhafte Unterbringungsmöglichkeiten. Eine fatale Situation, vor allem für die Kinder. Denn erst wenn ihr Aufenthaltsstatus endgültig geklärt und eine dauerhafte Unterbringung organisiert ist, können sie offiziell eine Schule besuchen. Doch bis dahin können Monate vergehen.
Deutschland 2017: Die Lebensbedingungen in Flüchtlingscontainern
Asyl bedeutet ganz allgemein Schutz vor Gefahr und Verfolgung. Wer Asyl gewährt, nimmt jemanden auf, der Schutz sucht. Menschen, die vor politischer Verfolgung flüchten, können in anderen Ländern um Asyl bitten. Asyl ist ein Menschenrecht, es steht in Artikel 14 der UN-Menschenrechtscharta :. Dieses Recht auf Schutz vor Verfolgung gewähren viele demokratische Staaten durch ihre Verfassung. Das Asylrecht steht auch im deutschen Grundgesetz. Politische Verfolgung nennt man die Ausgrenzung eines Menschen wegen seiner Religion, seiner politischen Überzeugungen oder anderer unveränderlicher Merkmale, zum Beispiel seiner ethnischen Zugehörigkeit. Menschen, die sich auf das Asylrecht berufen, müssen in einem Verfahren beweisen, dass sie die Bedingungen zur Anerkennung als Asylberechtigte erfüllen. Dieses Verfahren kann Monate dauern. Personen, über deren Asylantrag in Deutschland entschieden wurde,. Gründe für eine Asylberechtigung sind zum Beispiel Bürgerkrieg, Diskriminierung, Krieg oder staatliche Verfolgung.