Afghanistan frauen familienrecht
Frauenrechte sind heute im Kontext widerstreitender Rechtssysteme gesellschaftlich und machtpolitisch umkämpft. Für die meisten Frauen stehen sie nur auf dem Papier. Sie sind existenziell auf die patriarchalen Gemeinschaften angewiesen. Im April unterzeichnete der afghanische Präsident Hamid Karsai ein neues Familiengesetz für die schiitische Minderheit etwa Prozent der Bevölkerung , das die in der Verfassung garantierten Frauenrechte mit einem Federstrich den Wünschen extrem konservativer Islamisten zu opfern drohte. Frauen sollten demnach das Haus nur in dringenden Ausnahmefällen ohne Erlaubnis des Ehemannes verlassen dürfen. Ihr Zugang zum öffentlichen Raum, zu Bildung und Beruf wurde ins Belieben ihrer Männer gestellt. Nach vehementen Protesten westlicher Regierungen und afghanischer Frauenrechtlerinnen trat im Juli eine leicht abgemilderte Version in Kraft. Danach kann beispielsweise der Ehemann seiner Frau den Unterhalt verweigern, wenn sie ihre "ehelichen Pflichten" nicht erfüllt und sich seinen sexuellen Bedürfnissen verweigert.
Afghanistan: Frauen und Familienrecht
So führten Islamisten in allen Ländern, in denen sie Ende der er-Jahre die Herrschaft übernahmen, zuerst Restriktionen für Frauen ein. Khomeini verordnete nur wenige Tage nach seinem Putsch den gesetzlichen Kopftuchzwang. In Algerien und anderen Ländern wurde das Familienrecht an der Scharia ausgerichtet, sodass Frauen nicht mehr selbst über Heirat oder Ausbildung entscheiden konnten. Die Haltung zu Frauenrechten ist damit ein Gradmesser von Radikalisierung. Obwohl die Jugendlichen ihre Urteile nicht begründen konnten, stand für sie fest, was islamisch ist. Über das Verbotene entscheiden die Jungen, aber die Mädchen trifft es. Generation Haram reduziert Frauen wieder auf die drei K. Diese Haltung wird in Europa selten mit physischer Gewalt durchgesetzt, dafür wird das eigene Umfeld unter Druck gesetzt. Die Auswirkungen lassen sich an Schnittstellen zwischen privatem und öffentlichem Umfeld beobachten, vor allem an Schulen. Lehrer sind damit konfrontiert, dass Schüler plötzlich die räumliche Trennung von Mädchen und Jungen fordern.
| Rechte von Frauen in Afghanistan | W arum sie arbeite, obwohl sie eine Frau ist, soll der Täter eine Landschaftsgärtnerin gefragt haben, bevor er auf sie einstach. Zwar ist es auch für die meisten Islamisten kein Problem, wenn eine Frau arbeitet — aber nur, wenn sie dazu die Erlaubnis ihres männlichen Vormundes hat und getrennt von Männern arbeiten kann. |
| Familienrechtliche Veränderungen in Afghanistan | Mit dem aktuellen Truppenabzug aus Afghanistan sind die afghanische Bevölkerung und insbesondere alle Frauen und Mädchen erneut der Willkür und Gewalt der Taliban ausgeliefert. Wir stehen solidarisch an der Seite der Frauen und Mädchen in Afghanistan! |
Rechte von Frauen in Afghanistan
Mit dem aktuellen Truppenabzug aus Afghanistan sind die afghanische Bevölkerung und insbesondere alle Frauen und Mädchen erneut der Willkür und Gewalt der Taliban ausgeliefert. Wir stehen solidarisch an der Seite der Frauen und Mädchen in Afghanistan! Dazu erklärt Dr. Wir fordern die Bundesregierung dringend auf, dafür Sorge zu tragen, dass Frauenrechtsaktivistinnen bei der Ausreise unterstützt werden und ihnen und ihren Familien Asyl in Deutschland oder in anderen Ländern gewährt wird. Auch die internationale Schutzverantwortung verpflichtet bei mangelndem Schutz der eigenen Bevölkerung durch den Staat dazu. Die Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrats hat am Sonntag zahlreiche Anträge verabschiedet und damit das politische Programm des Verbandes aktualisiert und gestärkt. Beschlossen wurden u. Anträge …. Seit organisiert sich die Women7 W7 , ein internationales Netzwerk an Frauenrechtsverbänden, -organisationen und Interessensgruppen, um sich gemeinsam für Geschlechtergerechtigkeit in der G7 einzusetzen. Das ….
Familienrechtliche Veränderungen in Afghanistan
Bei WJO lernen 25 Jura-Studentinnen, wie sie bestehendes Recht nutzen können, um Gerechtigkeit für Frauen zu erkämpfen. Sie üben, in Verhandlungen zu argumentieren und mit Stress umzugehen. Auf dem Stundenplan stehen Zivil- und Familienrecht ebenso wie Geschlechterstereotype und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Zudem nehmen die jungen Frauen an Workshops zu Führungskompetenz, Selbstermächtigung und Selbstbewusstsein teil. Aus Sicherheitsgründen finden die Trainings online statt. Die meisten der Teilnehmenden stammen aus armen Familien. Die bis jährigen Student:innen leiden angesichts existenzieller Sorgen und den Restriktionen der Taliban unter Stress und psychischem Druck. Doch sie lassen sich nicht entmutigen. Nicht durch die Verbote der Taliban. Und nicht durch die ständigen Stromausfälle, die das Online-Training und den fachlichen Austausch via Messenger-Dienste erschweren. Zehn Teilnehmer:innen des Next-Generation-Kurses ergänzen die Online-Ausbildung mit praktischem Wissen. Als Stipendiat:innen der WJO begleiten sie das Team elf Monate lang bei der Arbeit in den Gesundheitszentren und Kliniken in Kabul, in denen unsere Partnerorganisation gewaltbetroffenen Frauen juristischen Beistand und psychosoziale Unterstützung anbietet.